
Die Nachrichten aus Brüssel sorgen derzeit für Verunsicherung bei Hausbesitzern: Die Europäische Union diskutiert ein umfassendes Verbot sogenannter PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen). Diese „Ewigkeitschemikalien“ stecken in Regenjacken, beschichteten Pfannen – aber auch in vielen gängigen Kältemitteln, die in Wärmepumpen und Split-Klimaanlagen zirkulieren. Müssen bestehende Anlagen jetzt stillgelegt werden? Wir klären auf, was technisch und rechtlich Sache ist.
Was sind PFAS und warum sind sie ein Problem? PFAS sind chemisch extrem stabil und bauen sich in der Natur kaum ab. Gelangen sie über undichte Kältekreisläufe in die Atmosphäre oder ins Grundwasser, bleiben sie dort für Jahrhunderte. Deshalb plant die EU im Rahmen der REACH-Verordnung drastische Einschränkungen, die auch die Kälte-Klima-Branche betreffen könnten.
Entwarnung für Bestandsanlagen Die wichtigste Nachricht vorweg: Es wird voraussichtlich keine sofortige Stilllegungspflicht für funktionierende Bestandsanlagen geben. Wenn Ihre Klimaanlage oder Wärmepumpe dicht ist und zuverlässig läuft, dürfen Sie diese in der Regel weiter betreiben. Das Problem entsteht jedoch bei der Wartung: Sollte ein Verbot für bestimmte Kältemittel (wie R-134a oder R-410A) in Kraft treten, könnte das Nachfüllen im Reparaturfall extrem teuer oder sogar unmöglich werden, da die Produktion der Mittel gedrosselt wird.
Die Zukunft gehört natürlichen Kältemitteln Wer heute eine neue Anlage plant, sollte weitsichtig handeln. Moderne Systeme setzen zunehmend auf natürliche Alternativen wie R290 (Propan). Diese Stoffe fallen nicht unter die PFAS-Problematik, sind extrem effizient und zukunftssicher. Hersteller stellen ihre Produktion bereits massiv um.
Was Sie jetzt tun müssen
- Keine Panik: Ihre aktuelle Anlage ist nicht illegal.
- Dichtheitsprüfung: Das A und O ist die Dichtheit. Lassen Sie Ihre Anlage regelmäßig warten. Wo kein Kältemittel entweicht, muss keines nachgefüllt werden – und die Umwelt wird geschützt.
- Beratung bei Neukauf: Achten Sie bei neuen Angeboten darauf, welches Kältemittel verwendet wird. Fragen Sie Ihren Fachbetrieb gezielt nach zukunftssicheren Alternativen ohne PFAS-Risiko.
Fazit Der Umweltschutz treibt die technologische Entwicklung voran. Für den Endverbraucher bedeutet das kurzfristig mehr Beratungsbedarf, langfristig aber effizientere und sauberere Heiz- und Kühlsysteme.
Ist Ihre Anlage zukunftssicher? Sie sind unsicher, welches Kältemittel in Ihrem Gerät steckt oder planen eine Neuanschaffung? Wir beraten Sie herstellerunabhängig zur aktuellen Rechtslage und prüfen Ihre Bestandsanlage auf Dichtheit. Vereinbaren Sie jetzt Ihren Kälte-Check!

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